Das 29€-Ticket für Studierende

Was ist das 29€-Ticket?
Ein um 20€ rabattiertes Deutschlandticket für alle Auszubildenden, Freiwilligendienstleistenden und Studierenden in Bayern.
Das 29€-Ticket kann als monatlich kündbares Abo beim örtlichen Verkehrsverbund (bei uns VGN) erworben werden. Die Verifizierung findet voraussichtlich mit der Studierendenkennung statt.
Das 29€-Ticket ist ein Erfolg unserer und eurer Arbeit des letzten Jahres, da wir durch Umfrage, Unterschriftensammlung, Pressearbeit und zahlreiche Gespräche gemeinsam mit den Münchner Studierenden erfolgreich Druck auf die Politik ausgeübt haben.

Wann kommt das 29€-Ticket?
Für Studierende kommt es zum Wintersemester 2023/24. Das Ticket gilt ab 01.10.2023.

Wo bekommt man das 29€-Ticket?
Das Ticket wird wie im Sommersemester in den Apps "VGN Fahrplan & Tickets" sowie "Nürnberg Mobil" angeboten. Das Ticket kann immer bis zum 25. des jeweiligen Monats gekauft werden. Kauft das Ticket nicht Last-Minute, denn die Verifizierung kann ein bisschen dauern. Damit das Ticket gültig ist, benötigt ihr immer ein Ausweisdokument.
Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass das Ticket auch als Chipkarte angeboten wird. Wenn ihr uns unterstützen wollt, schreibt uns gerne eine E-Mail (hauptorga@semesterticket.org).

Muss ich das 49€-Ticket kündigen?
Es kommt drauf an.
Wenn du das Deutschlandticket als Upgrade des Zusatzticket hast: nein.
Wenn du das Deutschlandticket eigenständig gekauft hast: ja.
Kündigungsfrist ist immer der 10. des Vormonats, also der 10.09. um am 01.10. zum 29€-Ticket zu wechseln. Wir versuchen einen verlängerten Kulanzzeitraum zu erwirken.

Gibt es noch die Basiskarte?
Nein, die studentischen Parlamente haben sich entschieden, den Vertrag auszusetzen, da der VGN uns nur eine Forführung des alten Modells ohne Verbesserung angeboten hat. Innerhalb von drei Jahren können wir zum alten Modell zurückkehren, falls z.B. der Preis des Deutschlandtickets enorm steigt.

Wie hoch ist der Semesterbeitrag jetzt?
Der Semesterbeitrag für das Wintersemester enthält nur noch den Studierendenwerksbeitrag, der aktuell bei 67€ liegt. Der Anteil der Basiskarte entfällt vorerst.

Warum wurde sich gegen die Fortsetzung der Basiskarte entschieden?
Das Modell des Semestertickets war stets ein Kompromiss, damit Studierende vergünstigt ÖPNV fahren können. Damit der maximale Betrag sich reduziert, haben alle solidarisch eingezahlt - doch dieses Argument entfällt, da der maximale Betrag nun mit und ohne Basisticket bei 29€ pro Monat liegt.
Das Ziel eines Semestertickets ist zudem, dass die Fahrten in die Universität vergünstigt werden, doch dazu dient die aktuelle Basiskarte nicht, die meist nur für den Freizeitverkehr genutzt werden kann. Eine solidarische Finanzierung von Freizeitverkehr ohne Mehrwert für universitäre Fahrten halten wir nicht für gerechtfertigt und haben dem VGN vorgeschlagen, die Basiskarte für Fahrten tagsüber anzubieten. Der VGN hat uns - aus eigenen finanziellen Erwägungen - kein alternatives Angebot gemacht.

Was waren die Ideen der Studierendenvertretungen?
Wir wollten das solidarische Modell mit Basiskarte gerne behalten, allerdings damit primär die Universitätsfahrten finanzieren. Wir haben vorgeschlagen, die Uhrzeiten der Basiskarte z.B. auf 8-20 Uhr zu ändern, den Preis zu reduzieren und das VAG-Rad zu inkludieren. Dafür haben wir angeboten, räumlich und saisonal eine Begrenzung einzuführen, z.B. nur die Kernzone Erlangen-Fürth-Nürnberg bzw. die Gültigkeit der Basiskarte auf die Vorlesungszeit zu beschränken. Auch wollten wir - wie durch die Umfrage letztes Jahr gewünscht - die Mitnahme von Kindern ermöglichen sowie die Befreiung für die Medizinstudierenden in Bayreuth ermöglichen.
Der VGN hat ohne weitere Kompensationen vom Freistaat alle Vorschläge abgelehnt und uns nur die Basiskarte in der jetzigen Form angeboten.

Warum gab es keine Urabstimmung?
Weil wir kein Angebot für eine Basiskarte bekommen hatten, das die Rechtfertigung zur Fortführung gehabt hätte und damit nicht ausreichend, um es überhaupt zur Urabstimmung zu bringen. Die im letzten Jahr groß durchgeführte Umfrage gibt uns hier zudem eine Rechtfertigungsgrundlage.

Wie schätzt ihr die Entwicklung ein?
Das 29€-Ticket ist ein enormer Erfolg unserer Arbeit und eine deutliche Verbesserung! Das Fahren des ÖPNV für Studierende war in Bayern noch nie so günstig wie es jetzt sein wird mit 174€ pro Semester - deutschlandweit. Auch die moantliche Zahlung und Kündbarkeit ist Positiv.
Bei jeder Entwicklung gibt es aber leider Gewinner und Verlierer. So entfällt die kostenlose Radmitnahme (in Bus, U-Bahn, Tram in ER/N/FÜ). Auch für rege Nutzer:innen der Basiskarte wird es nun deutlich teurer (z.B. Wochenendheimpendler).

Was passiert mit der Fahrradmitnahme?
Die kostenlose Fahrradmitnahme (in Bus, U-Bahn, Tram in ER/N/FÜ), die im Basisticket enthalten ist, entfällt. Wir setzen uns dafür ein, dass im 29€-Ticket ebenfalls Freiminuten mit dem VAG-Rad enthalten sind wie beim Deutschlandticket.
Die Radmitnahme wird ab 01.01.2024 in Bayern allerdings in Summe deutlich günstiger und soll nur noch 1€ pro Fahrt kosten - ein Erfolg des Volksbegehrens "Radentscheid Bayern".

Soll es nicht ein bundesweites Semesterticket geben?
Bayern ist im Alleingang im Wahljahr nach vorne geprescht. Dennoch gibt es aktuell bundesweite Planungen für ein einheitliches Semesterticket. Dieses soll ein Rabatt von 40% des Deutschlandtickets enthalten, damit also monatlich 29,40€ kommen. Dieses soll aber als Vollsolidarticket kommen, heißt nur an Hochschulen, an denen alle Studierenden für sechs Monate jeweils das Ticket solidarisch erwerben. Dies hat den Vorteil, dass Preissteigerungen des Deutschlandtickets sich auf das studentische Ticket nur anteilig auswirken.
Dies ist in Bayern - aufgrund der fehlenden "Verfassten Studierendenschaft" - leider nur schwer möglich und aktuell auch deutlich unattraktiver als das bayerische Modell. Deshalb hoffen wir, dass der Freistaat Bayern das 29€-Ticket auch in Zukunft fortführt bzw. seinen Zuschuss auf das vollsolidarische Bundesticket anwendet.
Leider wurde bei dem bundesweiten Modell nur über, aber nicht mit Studierenden gesprochen, wir fordern als Studierende hier beteiligt zu werden.

Was sind die aktuellen studentischen Forderungen:
- Eine Preisstabilität des 29€-Tickets für mindestens zwei Jahre
- Dass das 29€-Ticket auch als Chipkarte erhältlich ist
- Ein gutes Angebot für ein Basisticket ab dem Sommersemester 2024 vom VGN
- Eine Beteiligung bei der Erarbeitung des deutschlandweiten Semestertickets
- Dass das deutschlandweite vollsolidarische Semesterticket maximal 19€ im Monat kostet (dann können wir es statt des 29€-Ticket diskutieren) - das kann auch durch einen Zuschuss des Freistaates Bayern realisiert werden
- Die Einführung der verfassten Studierendenschaft in Bayern, damit wir selbst Verträge abschließen können